Emissionsminderung

Bei allen Verbrennungsvorgängen entstehen Stickoxide – zum Teil aus dem Stickstoffanteil des Brennstoffes und bei hohen Temperaturen auch aus dem in der Luft enthaltenen Stickstoff. Die Schwierigkeit ist, dass mit einer Reduktion der Verbrennungstemperatur zur Vermeidung von NOx-Emissionen der Ausstoß an Kohlenmonoxid anzusteigen droht. Der Grund hierfür: unvollständiger Ausbrand. Wir setzen deshalb bei höheren N-Gehalten im Brennstoff grundsätzlich Entstickungsanlagen als SNCR-Anlagen (selektive nicht-katalytische Reduktion) ein und bereiten alle ausgelieferten Feuerungen seit Anfang 2017 für die Nachrüstung von Entstickungsanlagen vor. Für größere Anlagen schreiben die Behörden vollautomatische Emissionsmessanlagen im Schornstein und die Speicherung der erhobenen Daten auf speziell zugelassenen Rechnern vor. Wir liefern diese Anlagen mit allen benötigten Sensoren und Auswertegeräten. Moderne Biomasseanlagen arbeiten mit geringeren Staubemissionen als ein schlecht eingestellter Ölbrenner. Moderne Feinfilter ermöglichen eine Begrenzung des Ausstoßes auf Werte von unter 5 mg/Nm3 Abluft.

Entstickungsanlage

SNCR-ENTSTICKUNGSANLAGEN mit Vorlagebehälter für Harnstoff, Dosierpumpe, Regelventilen und Eindüsung in der heißesten Zone des Feuerraumes. Wir arbeiten grundsätzlich mit druckluftbeaufschlagten Zweistoffdüsen, um die Anlagen flexibel betreiben und mit Druckluft kühlen und freispülen zu können.

Emissionsmessung

EMISSIONSRECHNER bereiten für die Behörden die Daten aus der Emissionsmessung auf und speichern diese in einem genormten Format ab. Meßsonden am Schornstein entnehmen laufend Probegas und leiten dieses mittels beheizter Leitungen in den Analysenschrank. Dort stehen zur Auswertung zertifizierte Laborgeräte und ermitteln die Emissionen. Diese Rohdaten werden zur Auswertung an den Emissionsrechner übertragen. Üblich sind die Messung von Staub, CO und NOx, seltener wird auch SO2 erfasst.

Monoklon

VORABSCHEIDER für Grobpartikel und eventuelle Funken nach dem Prinzip des Massenkraftabscheiders. Die Rauchgase werden tangential eingebracht und in schnelle, nach unten zunehmende Rotation versetzt. Schwere Partikel werden durch die Fliehkraft an die Wand gedrückt, abgebremst und rieseln nach unten. Monoklone können für abrasive Rauchgase auch in verschleißfester Ausführung (Hardox oder mineralische/keramische Auskleidung) ausgeführt werden. Abscheideleistung: 50 bis 150 mg/Nm3 je nach Auslegung.

Multizyklon

VORABSCHEIDER für Grobpartikel und eventuelle Funken nach dem Prinzip des Massenkraftabscheiders. Im Prinzip wie Monoklon, jedoch wird der Massenstrom auf mehrere kleine Zyklone aufgeteilt. Die einzelnen „Pfeifen“ können im Verschleißfall einfach getauscht werden – in unserem Fall sogar nahezu werkzeuglos. Etwas bessere Abscheidung bei Teillast als der Monoklon. Abscheideleistung: 50 bis 150 mg/Nm3 je nach Auslegung.

Elektrofilter

FEINABSCHEIDER nach dem Prinzip der elektrostatischen Aufladung. Die Staubteilchen werden in einem pulsierenden Hochspannungsfeld von 20.000 bis 100.000 V zwischen der emittierenden negativen Sprühelektrode und der geerdeten Niederschlagselektrode sehr stark aufgeladen. Sie lagern sich an der Niederschlagselektrode an und werden dort in regelmäßigen Abständen per Klopfwerk abgereinigt. Keine Additivdosierung möglich. Geringer Druckverlust, verstopfungsfreier Betrieb. Abscheideleistung: 5 bis 15 mg/Nm3 je nach Auslegung und Güte der Vorabscheidung.

Gewebefilter

FEINFILTER nach dem Prinzip des Oberflächenfilters. Die Staubteilchen bilden auf den Gewebeschläuchen oder –taschen einen Filterkuchen, der mit zunehmender Dicke selbst als Filter wirkt. In Abhängigkeit vom Differenzdruck werden die Elemente immer wieder per Druckluftimpuls von innen abgereinigt. Der Staub fällt in den Austragetrichter. Wird bei Abfallverbrennungen eingesetzt. Vorteil: Im Filterkuchen können zudosierte Additive (Precoating) ihre Wirkung entfalten und Schadstoffe binden. Abscheideleistung: 2 bis 10 mg/Nm3 je nach Auslegung.

Patronenfilter

FEINFILTER nach dem Prinzip des Oberflächenfilters. Wirkungsweise wie beim Gewebefilter, jedoch ist das Filtermaterial hier sehr kompakt in Patronen mit Zick-Zack-Faltung gepackt. Das spart sehr viel Platz. Deswegen unsere bevorzugte Variante bei beengten Verhältnissen und geringen Staubfrachten (Pellets). Additive und Precoating sind Standard. Abscheideleistung: 2 bis 10 mg/Nm3 je nach Auslegung.

Additiv-Dosierstation

ZUBEHÖRTEIL für Oberflächen-Feinfilter. Additive wie feinstvermahlenes Kalksteinmehl, Kalkhydrat, Natriumbicarbonat (Backpulver) oder Herdofenkoks und Aktivkohle werden in den Rauchgasstrom eindosiert, neutralisieren im Filterkuchen die Schadstoffe und werden dann mit abgeschieden. Ein Teil davon kann rezirkuliert werden und damit mehrfach zur Anwendung gebracht werden. Zusätzlich schützt das sog. Precoating das Filtergewebe vor Verkleben durch Feuchtigkeit und Kondensation.

Unternehmensbroschüre
KfW Förderprogramm 295