Weichenstellung für eine starke Zukunft
Aus Rohbiogas wird Handelsprodukt: Biomethaneinspeisung beginnt mit der richtigen Aufbereitung
Die Aufbereitung von Biogas zu Biomethan schafft aus einem dezentral erzeugten Rohgas einen standardisierten Energieträger in Erdgasqualität, der so direkt in das Netz eingespeist werden kann. Im Prozess der Aufbereitung werden CO2, Schwefelverbindungen, Wasserdampf und weitere Begleitstoffe zuverlässig entfernt, sodass Methangehalte von über 99 Vol.-% erreichbar sind.
Biomethan ist der Schlüssel, um Biogas langfristig rentabel zu machen.

Aminwäsche als ideale Lösung

Die Wahl des richtigen Aufbereitungsverfahrens entscheidet über die Wirtschaftlichkeit einer Biogasanlage. Prozesse wie die Druckwasserwäsche, Druckwechseladsoprtion oder Membrantechnik basieren im Wesentlichen auf hohen Prozessdrücken als Grundlage für eine physikalische Trennung – und sind damit in erster Linie stromintensiv. Dieser hohe Strombedarf macht die Verfahren extrem anfällig für steigende Strompreise.
Die Aminwäsche geht einen anderen Weg. Hier wird das CO2 chemisch in einer Waschflüssigkeit gebunden und durch Wärmezufuhr wieder ausgetrieben. Der wesentliche Energieeinsatz liegt also im Bereich Wärme und nicht Strom. Das ist ein entscheidender Vorteil – vor allem im Winter, wenn die Strompreise hoch und nur schwer kalkulierbar sind.

Biogasanlagen wirtschaftlich durch systemübergreifende Synergien
Mit dem Auslaufen der EEG-Vergütung vor Augen stellt sich für viele Biogasanlagen-Betreiber die Frage wie ein wirtschaftlicher Betrieb des Anlagen sichergestellt werden kann. Die Lösung: Mehrere Systeme, die ineinander greifen und voneinander profitieren. Für verschiedene Verfahren der Biomethanaufbereitung wird eine große Menge an Strom oder auch Wärme benötigt. Gleichzeitig dienen laufende Biogasanlagen auch oft als Wärmelieferant- an den jeweiligen Standorten oder über die Einspeisung in Wärmenetze auch weit darüber hinaus. Als neue Wärmequelle kommen Biomasse-Anlagen mit Festbrennstoff ins Spiel. Damit bleiben Biogasanlagen wirtschaftlich, die Fernwärmenetze oder auch industrielle Anwendungen werden beliefert und gleichzeitig wird so fossiles Erdgas ersetzt.
Wärmequellen sichern – feste Biomasse rundet das Konzept ab
Betreiber von Biogasanlagen haben oft bereits Zugang zu sehr günstigen Brennstoffen wie Landschaftspflegematerial, Grünschnitt oder Siebüberläufe aus der Kompostaufbereitung. Aber auch Brennstoffe wie Altholz oder Waldrestholz kommen zum Einsatz.
Die Errichtung von Biomasse-Anlagen bietet auch den Vorteil, dass neben der Biogasaufbereitung noch weitere Anwendungen mit Wärme versorgt werden können, wie beispielsweise Trocknungsanwendungen und Gärproduktaufbereitung (Vakuumverdampfung).