Projekt Heilsbronn

Höfler GbR Bio-Gemüse

Branche
Inhouse Farming - Gemüse
Technik
Warmwasser
Nennwärmeleistung
3.000 kW (Warmwasser)
Brennstoff
Gebrauchtholz AI / AII
Außenansicht der Biomasseanlage beim Genmüseproduzenten Höfler

Höfler GbR: Fünf Generationen Erfahrung im Unterglasanbau

Auf dem Bild sind reife Tomaten an einem Strauch zu sehen

Seit fünf Generationen steht die Höfler GbR Bio-Gemüse für hochwertigen Gemüseanbau. In Nürnberg verwurzelt und mit tiefem Fachwissen bewirtschaftet das Familienunternehmen seinen Hof mit Hingabe. Am Standort Weißenbronn erstrecken sich seit 2020 zusätzlich rund 4 Hektar Unterglasflächen, auf denen Tomaten und Gurken unter optimalen Bedingungen gedeihen.

Die Ansprüche an die Erzeugung von Bio-Gemüse in Deutschland sind sehr hoch – eine fossile Wärmeerzeugung ist damit praktisch ausgeschlossen. Deswegen fiel 2022 die Entscheidung, zur Beheizung der Gewächshäuser eine Biomasse-Anlage zu errichten.

Um die Gewächshäuser zuverlässig mit Wärme zu versorgen, hat die Schmidmeier NaturEnergie GmbH eine Warmwasserkesselanlage errichtet. Die 3.000 kW starke Biomasseanlage wurde schlüsselfertig installiert und liefert CO2-neutrale Wärme in Höhe von 8.400 MWh jährlich – aus regionalen, biogenen Festbrennstoffen.

Naturbelassenes Holz und Altholz als Energieträger

Der Biomassekessel ist in einem speziell errichteten Kesselhaus untergebracht. Als Brennstoff kommen naturbelassenes Holz, holzige Biomasse sowie Altholz der Kategorien A I und A II zum Einsatz. Die Lagerung erfolgt in einer großzügigen Halle, von wo aus ein automatisierter Schubboden das Material an einen Kratzkettenförderer übergibt. Ein hydraulischer Einschub regelt die exakte Brennstoffzufuhr und sorgt so für eine gleichmäßige Verbrennung mit hoher Energieausbeute.

Der Kessel wird eingehoben, ein Mitarbeiter der Schmidmeier NaturEnergie nimmt Feinjustierungen vor
Das Stahlgerüst der Biomasseanlage bei der Höfler GmbH

Intelligente Wärmenutzung für konstante Temperaturen

Die erzeugte Wärme wird effizient genutzt: Die heißen Rauchgase durchströmen den Warmwasserkessel, der das Heizwasser auf eine Vorlauftemperatur von 80 bis 90 °C bringt und es ins bestehende Wärmenetz einspeist. Ergänzend wurde ein Wärmespeicher mit einem Volumen von ca. 800 m³ integriert, um Temperaturschwankungen auszugleichen und eine gleichmäßige Wärmeversorgung sicherzustellen.

Kombinierte Rauchgasreinigung stellt geringste Emissionswerte sicher

Um die gesetzlichen Emissionsgrenzwerte zuverlässig einzuhalten, wurde eine mehrstufige Rauchgasreinigung implementiert. Die erste Reinigungsstufe erfolgt direkt im Feuerraum, wo eine SNCR-Anlage innerhalb des optimalen Temperaturbereichs ein Reduktionsmittel (AdBlue) in den Rauchgasstrom einspeist. Dadurch werden Stickoxide in Wasserdampf und Stickstoff umgewandelt.
In der zweiten Stufe entfernt ein Multizyklon grobe Staubpartikel aus dem Rauchgas. Der dritte und letzte Reinigungsschritt erfolgt in einem Gewebefilter, der auch feinste Partikel mit einer Abscheideleistung von über 99 Prozent herausfiltert. Zusätzlich setzt Schmidmeier NaturEnergie eine Additiv-Dosierung ein, um Schadstoffe gezielt beim Durchtritt durch den Filterkuchen zu binden.
Dank dieser mehrstufigen Rauchgasreinigung werden die gesetzlich vorgegebenen Emissionsgrenzwerte jederzeit mühelos eingehalten.

Anlagendaten im Überblick

Leistung

Nennwärmeleistung

3.000 kW (Warmwasser)

Kesselparameter

Vorlauftemperatur 90 °C

Jährliche Wärmeerzeugung

8.400 MWh

Anlagedaten

Inbetriebnahme (Jahr)

2022

Feuerung

Gegenstromfeuerung mit wassergekühltem Vorschubrost sowie primärer und sekundärer Rauchgasrezirkulation und wassergekühltem Feuerraum

Kessel

liegender 2-Zug-Großwasserraumkessel

Rauchgasreinigung

Multizyklon und Gewebefilter mit Additivdosierung und SNCR

Brennstoff

Brennstoffart

Gebrauchtholz A I / A II

Jährlicher Brennstoffbedarf

2.400 t

Brennstofflager

Brennstofflagerhalle mit Schubboden

CO2-Einsparung

1.580.000 kg CO2-Einsparung/Jahr

Umrechnungsgrundlage: Emissionsfaktor: 0,3 t CO2-Einsparung pro MWh

880 Jahre Autofahren

(150 g CO2 /km) mit einem Mittelklassewagen und 12.000 km/Jahr

12.100 Flüge

pro Person auf einem einfachen Flug von München nach Berlin (130 kg CO2)

187 Mal

die Jahres-Pro-Kopf-Emissionen je Einwohner in Deutschland (8,4 t CO2 /a)