BMW Group Werk Dingolfing setzt auf grüne Prozesswärme
Das Werk Dingolfing der BMW Group ist der größte Standort von BMW in Europa und der größte Industriestandort überhaupt in Bayern. Ab 2025 wird es seinen Prozess-Heißwasserbedarf durch regionale Biomasse und eigene Restholzbestände decken. Das hochmoderne Biomasseheizwerk besteht aus drei ganzjährig betriebenen Heizkesseln sowie einer eigenen Gebrauchtholzaufbereitungsanlage. Dort werden vorwiegend die BMW-eigenen Verpackungsmaterialien und Paletten zerkleinert und für den energetischen Einsatz vorbereitet. Diese nachhaltige Lösung unterstreicht das Engagement des Unternehmens für Klimaschutz und Ressourceneffizienz.
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Mehr InformationenBayerns größter Energiebetrieb bezieht seine Prozesswärme aus Biomasse!
Als gemeinsames Tochterunternehmen der Stadtwerke Dingolfing GmbH und der Bayernwerk Natur GmbH realisiert die UP Energiewerke GmbH eine der leistungsstärksten Biomasseheißwasseranlagen Bayerns. Mit drei Heizkesseln und einer Gesamtleistung von 15.000 kW wird die Anlage zukünftig BMW Dingolfing mit jährlich 100.000 MWh CO2-neutraler Prozesswärme auf einem Temperaturniveau von 145 °C Betriebstemperatur versorgen. Dadurch werden pro Jahr 20.000 Tonnen CO2 eingespart.
Modernste Rauchgasreinigung stellt Emissionswerte weit unter dem vorgeschriebenen Standard sicher
Zur problemlosen Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte für die Emissionen wurde eine mehrstufige Rauchgasreinigung installiert. Die erste Stufe befindet sich bereits im Feuerraum. Eine SNCR-Anlage dosiert genau im richtigen Temperaturfenster Reduktionsmittel (AdBlue) in den Rauchgasstrom ein und reduziert Stickoxide zu Wasserdampf und Stickstoff. Diese SNCR-Anlage wäre rein genehmigungstechnisch nur für den Kessel notwendig, der als Altholzanlage ausgeführt ist. Um aber für alle Fälle gerüstet zu sein und minimale Emissionen zu gewährleisten, wurde die Technik auch bei den beiden auf Waldrestholz ausgelegten Kesseln installiert.
Im zweiten Schritt werden in einem Multizyklon alle groben Staubpartikel aus dem Rauchgasstrom abgeschieden.
Der dritte und letzte Reinigungsschritt findet in einem Gewebefilter statt. Dort werden auch feinste Partikel mit einem Abreinigungsgrad von über 99 Prozent zielgerichtet abgeschieden. Die Schmidmeier NaturEnergie setzt an dieser Stelle grundsätzlich zur zusätzlichen Bindung von Schadstoffen beim Passieren des Filterkuchens eine Additiv-Dosierung ein.
Diese mehrstufige Rauchgasreinigung sorgt dafür, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Maximalwerte für die Emissionen jederzeit problemlos eingehalten werden. Ein Hochdruckpufferspeicher mit 12 bar Absicherungsdruck und 600.000 Litern Volumen sorgt für eine effiziente Heißwasserbevorratung. Die Fertigstellung der Anlage ist für 2025 geplant.
Anlagendaten im Überlick
Leistung
Nennwärmeleistung
15.000 kW (Heißwasser, 3.000 kW + 4.000 kW + 8.000 kW)
Kesselparameter
Vorlauftemperatur 145°C
Jährliche Wärmeerzeugung
100.000 MWh
Anlagedaten
Inbetriebnahme (Jahr)
2025 (geplant)
Feuerung 1
3.000 kW Anlage mit Gegenstromfeuerung mit wassergekühltem Vorschubrost sowie primärer und sekundärer Rauchgasrezirkulation und wassergekühltem Feuerraum
Feuerung 2
4.000 kW Anlage mit Gegenstromfeuerung mit wassergekühltem Vorschubrost sowie primärer und sekundärer Rauchgasrezirkulation
Feuerung 3
8.000 kW Anlage mit Gegenstromfeuerung mit wassergekühltem Vorschubrost sowie primärer und sekundärer Rauchgasrezirkulation
Kessel
3x liegender 2-Zug-Großwasserraumkessel
Economiser
3x Heißwassereconomiser
Rauchgasreinigung
3x SNCR, Multizyklon und Gewebefilter mit Additivdosierung
Brennstoff
Brennstoffart
Waldhackschnitzel und Gebrauchtholz in Form von Altpaletten
Brennstofflager
3x Brennstofflagerhalle mit Schubboden
CO2-Einsparung

18.780.000 kg CO2-Einsparung/Jahr
Umrechnungsgrundlage: Emissionsfaktor: 0,3 t CO2-Einsparung pro MWh

10.400 Jahre Autofahren
(150 g CO2 /km) mit einem Mittelklassewagen und 12.000 km/Jahr

144.500 Flüge
pro Person auf einem einfachen Flug von München nach Berlin (130 kg CO2)

2.236 Mal
die Jahres-Pro-Kopf-Emissionen je Einwohner in Deutschland (8,4 t CO2 /a)