Projekt Lauffen am Neckar

Hoher Energiebedarf Und hohe Zieltemperaturen von deutlich über 200 Grad Celsius – effizient durch Biomasse gedeckt

Die im Kesselhaus installierte Biomasse-Dampfkesselanlage verfügt über eine Leistung von 3.000 kW und liefert überhitzten Dampf für die Pulverbeschichtungsprozesse. Diese benötigen besonders hohe Temperaturen, um das Beschichtungspulver elektrostatisch aufzuladen, auf die Metalloberfläche aufzubringen und anschließend in einem Einbrennprozess bei über 200 °C dauerhaft zu fixieren. Doch auch für die Vorbehandlung der Bauteile (wie die Reinigung mit Heißwasser und deren Trocknung) werden hohe Mengen Energie benötigt.

Neben der direkten Nutzung des Dampfes in der Produktion am Standort Lauffen am Neckar wird überschüssiger Dampf genutzt, um eine Dampfturbine mit einer elektrischen Leistung von bis zu 300 kW anzutreiben und so eine jährliche Stromerzeugung von bis zu 400 MWh.

Als Brennstoff kommt aufbereitetes Gebraucht- und Restholz der Kategorien A I und A II zum Einsatz. Die Lagerung erfolgt in einer modernen Brennstoffhalle, die mit einem vollautomatisierten Kran ausgestattet ist. Dieser Kran übernimmt sowohl die Einlagerung des angelieferten Holzes als auch die bedarfsgerechte Übergabe an die Fördertechnik. Über einen hydraulischen Einschub wird das Material präzise der Feuerung zugeführt.

Fortschrittliche Dampferzeugung und Emissionskontrolle

Die Rauchgase aus der Verbrennung werden über einen dreistufigen Dampferzeuger geleitet, bestehend aus einem Economiser, einem Dampfkessel und einem Überhitzer. Dadurch wird Heißdampf mit einem Druck von 28 bar(ü) und einer Temperatur von 250 °C erzeugt. Zur Minimierung der Emissionen erfolgt eine zweistufige Rauchgasreinigung mittels Zyklonabscheider und Gewebefilter mit Additivdosierung.