Projekt Kitzingen

Technologiepark Kitzingen – nachhaltige Wärmeversorgung für Unternehmen auf ehemaliger Militärbasis

Der Technologiepark Kitzingen ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort im Norden Bayerns, der innovative Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen beheimatet. Das Gelände der ehemaligen Militärbasis Harvey Barracks bietet mit einer modernen Infrastruktur und nachhaltigen Energiekonzepten optimale Bedingungen für technologieorientierte Firmen. Ein zentraler Bestandteil der Energieversorgung des Standorts ist die Warmwasserkesselanlage der Blumquadrat GmbH, die eine zuverlässige und umweltfreundliche Wärmebereitstellung sicherstellt.

Leistungsstarke Biomasseanlage für industrielle Wärmeversorgung

Seit November 2018 betreibt die Blumquadrat GmbH am Standort Kitzingen eine Warmwasseranlage mit einer Kesselleistung von 8.000 kW. Die Anlage versorgt das Nahwärmenetz des Technologieparks mit CO2-neutraler Wärme und beliefert damit verschiedene ansässige Industriebetriebe mit einer jährlichen Wärmemenge von 14.400 MWh.

Hochautomatisierte Brennstofflogistik

Als Brennstoff kommen Gebraucht-Holz der Kategorien A I und A II sowie naturbelassene Biomasse zum Einsatz. Die Lagerung erfolgt in einer großflächigen Lagerhalle mit einem vollautomatisierten Kran. Die Brennstoffanlieferung geschieht über eine Abkippgrube, von der aus der Kran das Material in die Lagerhalle transportiert. Von dort wird der Brennstoff über einen Schubboden der Fördertechnik zugeführt. Ein hydraulischer Einschub sorgt für eine präzise und bedarfsgerechte Beschickung der Feuerung.

2023 wurde eine zusätzliche Fläche von knapp 3000 m2 überdacht. Dort findet seitdem auch die Annahme von unzerkleinertem Altholz und dessen Aufbereitung statt.

Effiziente Wärmeverteilung über das Nahwärmenetz

Die heißen Rauchgase aus der Biomassefeuerung werden in den Warmwasserkessel geleitet. Das erzeugte Warmwasser mit einer Vorlauftemperatur von 80–90 °C wird über einen neu errichteten Pufferspeicher mit einem Volumen von 100.000 Liter ins bestehende Wärmenetz eingespeist. Diese zentrale Wärmeverteilung ermöglicht eine konstante und zuverlässige Versorgung der angeschlossenen Betriebe.

Kombinierte Rauchgasreinigung stellt Emissionswerte weit unter dem vorgeschriebenen Standard sicher

Zur problemlosen Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte für die Emissionen wurde eine mehrstufige Rauchgasreinigung installiert. Die erste Stufe befindet sich bereits im Feuerraum. Eine SNCR-Anlage dosiert genau im richtigen Temperaturfenster Reduktionsmittel (Ad Blue) in den Rauchgasstrom ein und reduziert Stickoxide zu Wasserdampf und Stickstoff.

Im Schritt zwei werden in einem Multizyklon alle groben Staubpartikel aus dem Rauchgasstrom abgeschieden. Der dritte und letzte Reinigungsschritt findet in einem Gewebefilter statt. Dort werden auch feinste Partikel mit einem Abreinigungsgrad von über 99 Prozent zielgerichtet abgeschieden. Die Schmidmeier NaturEnergie setzt an dieser Stelle grundsätzlich zur zusätzlichen Bindung von Schadstoffen beim Passieren des Filterkuchens eine Additiv-Dosierung ein.

Diese mehrstufige Rauchgasreinigung sorgt dafür, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Maximalwerte für die Emissionen jederzeit problemlos eingehalten werden.

Anlagendaten im Überblick

CO2-Einsparung

2.700.000 kg CO2-Einsparung/Jahr

Umrechnungsgrundlage: Emissionsfaktor: 0,3 t CO2-Einsparung pro MWh

1.500 Jahre Autofahren

(150 g CO2 /km) mit einem Mittelklassewagen und 12.000 km/Jahr

20.800 Flüge

pro Person auf einem einfachen Flug von München nach Berlin (130 kg CO2)

322 Mal

die Jahres-Pro-Kopf-Emissionen je Einwohner in Deutschland (8,4 t CO2 /a)