🌱 Die Strobel Quarzsand GmbH ist als führender Produzent für hochwertige Quarzsande bekannt, die in Gießereien für die Baustoffindustrie und genauso in der Glasherstellung benötigt werden. Mit der Beauftragung der Schmidmeier NaturEnergie schlägt das 1874 gegründete Unternehmen aus der nördlichen Oberpfalz nun ein völlig neues Kapitel auf. Künftig wird das komplette Werk primär mit CO2-neutral erzeugter Heißluft und Wärme zur Trocknung und Weiterverarbeitung der Sande versorgt.
Signal für eine grüne Zukunft
Die Strobel Quarzsand GmbH kann mittlerweile auf 150 Jahre Firmengeschichte zurückblicken. Lisselotte und Günter Forster, Geschäftsführer in 4. Generation, stellen nun die Weichen für eine CO2-neutrale Produktion. Fast 500.000 Tonnen Quarzsand müssen im Jahr getrocknet werden, was einen großen Energiebedarf bedeutet. Dafür setzt das Traditionsunternehmen mit der Schmidmeier NaturEnergie aus Zeitlarn bei Regensburg auf einen echten Profi: Das Projektteam für nachhaltige Prozessenergie rund um die Geschäftsführer Thomas und Ferdinand Schmidmeier agiert als Generalunternehmer und hat bereits namenhafte Unternehmen in Deutschland dekarbonisiert. Seit über 15 Jahren entwickelt und realisiert die Schmidmeier NaturEnergie Dekarbonisierungskonzepte für Industrie, Gewerbe und Kommunen. Das 60-köpfige Team kümmert sich dabei nicht nur um erforderliche Genehmigungen, sondern es plant, liefert und errichtet auch alle Anlagen für ihre Kunden im In- und Ausland.
Enormes CO2-Sparpotenzial
Die CO2-Einsparung durch die Umstellung von Erdgas auf Gebrauchtholz (AI + AII) beträgt bei der Strobel Quarzsand GmbH knapp 5.000.000 kg pro Jahr. Dabei wird eine Wärmemenge von 28.700 MWh im Jahr erzeugt. Der Neubau in Freihung beinhaltet neben der Erzeugung auch die Transformation und den Transport der Prozesswärme als Heißluft zu den Trocknungsanlagen. Der Gesamtwirkungsgrad der Anlage liegt bei 85 Prozent. Die Inbetriebnahme ist bereits im laufenden Jahr geplant.
Besondere Herausforderungen durch Hochtemperatur
Eine besondere Hürde stellt die Auslegung der vorhandenen Trommeltrocknung auf weit über 400° C Trocknungstemperatur dar. Grundsätzlich erzeugen Biomassefeuerungen problemlos bis zu 1.000° C – allerdings im direkten Heißgasstrom. Da im vorliegenden Fall aufgrund der Qualitätssicherung eine direkte Beaufschlagung des Sandes mit Rauchgasen nicht in Frage kam, musste ein spezieller Heißgas-Luft-Wärmetauscher konzipiert werden, der im späteren Betrieb rotglühend „gefahren“ wird. Solche Temperaturen im indirekten Betrieb sind weltweit mit Biomasse bisher kaum erzeugt worden.
Für die hochbelasteten Zonen des Tauschers kommen hochhitzefeste Edelstahle zum Einsatz, wie sie beispielsweise auch in Triebwerken von SpaceX-Raketen verwendet werden.